Die bayerische Literatur hat am vergangenen Montagabend ein strahlendes neues Licht erblickt: Die Schriftstellerin Joana Osman aus Gernlinden wurde mit dem renommierten Bayerischen Kunstförderpreis in der Kategorie Literatur ausgezeichnet. Ihr bewegender Roman „Wo die Geister tanzen“, der die Reise einer jungen Palästinenserin beschreibt, die ihr Erbe in einem fremden Land entdeckt, beeindruckte die Jury mit seiner Kraft und Emotion. In der Laudatio hieß es, sie schaffe mit diesem Werk notwendige Brücken zwischen Kulturen und Perspektiven.
Osman – Eine Stimme zwischen den Kulturen
Joana Osman ist das Kind einer palästinensischen Vater und einer deutschen Mutter und hat sich als Mitbegründerin der Friedensbewegung „The Peace Factory“ international einen Namen gemacht. Ihr Engagement reicht von Vorträgen bis hin zu Storytelling-Workshops, die sie rund um den Globus, sogar bei der UNO in New York, abhält. Für ihren Debütroman „Am Boden des Himmels“ wurde sie bereits 2020 mit dem Fantastik-Preis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet. Diese neue Ehrung sorgt dafür, dass die 42-Jährige zu den „17 neuen Sternen auf dem bayerischen Walk of Fame der Jungstars“ gezählt wird, wie der bayerische Kunstminister Markus Blume in seiner Ansprache im Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz erklärte.
Seit 1965 wird der Kunstförderpreis in den Kategorien Bildende Kunst, Literatur, Musik und darstellende Kunst jährlich vergeben und dient der Anerkennung von außergewöhnlichem Talent in der bayerischen Kunstszene. Diese Auszeichnung stellt nicht nur einen persönlichen Erfolg für Osman dar, sondern zeigt auch die Bedeutung von Kunst als Mittel der Verständigung und des kulturellen Austauschs in unserer globalen Gesellschaft, wie bereits in ihrer Kritik zur Literatur angedeutet wurde. Osman wird, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, als eine wegweisende Stimme betrachtet, die durch ihre Werke zur Diskussion über Identität und Herkunft anregt.