Bei einer festlichen Veranstaltung in Washington, D.C., trafen sich die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Ex-US-Präsident Barack Obama, um über Merkels neue Memoiren mit dem Titel „Freedom. Memories 1954 – 2021“ zu sprechen. Vor über 3.000 begeisterten Gästen, darunter auch prominente Gäste, erinnerte Obama an seine besondere Beziehung zu Merkel. Er lobte sie als eine Person, die „alles über die Fakten“ weiß, und beschrieb sie als freundlich, aber zurückhaltend. „Sie ist eine sehr präzise Person, und man kann nicht mit ihr diskutieren, wenn man nicht genau ist“, sagte Merkel lächelnd über Obama, wie Tagesschau berichtete.
Einblicke in die Vergangenheit
Die beiden ehemaligen Staatschefs reflektierten über ihre politischen Karrieren. Merkel erinnerte sich an den Sommer 2008, als sie Obama bei seinem geplanten Auftritt am Brandenburger Tor nicht die Erlaubnis gab, da er zu dem Zeitpunkt noch nicht gewählt war. Diese Entscheidung scheint sie auch Jahre später für richtig zu halten. „Ich glaube nicht, dass man mit Mauern und Zäunen die Migrationsproblematik lösen kann“, meinte Merkel und erhielt dafür Applaus vom Publikum. Obama, der sich sichtlich amüsierte, verwies auf die großen gemeinsamen Herausforderungen und den Wert einer analytischen Herangehensweise an Politik.
Trotz der tiefen Gespräche wurden viele aktuelle, politische Themen, wie die Lage in der Ukraine oder dieNSA-Überwachung von Merkel während Obamas Amtszeit, ausgeklammert. Doch das Publikum wurde durch ihre Interaktion inspiriert, erklärte eine Besucherin: „So sollten führende Staatsleute sein.“ Junge Zuhörer, wie die 14-jährige Laine Whissler, berichteten von einer neu gefundenen Hoffnung, dass Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg möglich sei, wie Yahoo News festhielt.