Die erste Sitzung des neu gegründeten Migrationsbeirats der Stadt Eisenberg verlief enttäuschend, da nur 202 der rund 3000 stimmberechtigten Personen an der Wahl teilnahmen, was einer Teilnahmequote von lediglich etwa sieben Prozent entspricht. Anneliese Ecker-Henn wurde zur neuen Vorsitzenden gewählt, während Alaa Ibrahim als Stellvertreter fungiert. Suna Kaya wurde trotz Abwesenheit zur Schriftführerin bestimmt. Diese neuen Gremien sollen die Integration und die Anliegen von Einwohnern mit Migrationshintergrund in der Kommunalpolitik besser vertreten, was nötig erscheint, da seit 2016 kein Migrationsbeirat mehr existierte, nachdem es in 2019 wegen mangelnder Kandidaten keine Wahlen gegeben hatte, wie die Rheinpfalz berichtete.
Herausforderungen der Integration
Die Gründe für die schwache Beteiligung sind vielschichtig, und es wird deutlich, dass eine größere politische Mobilisierung notwendig ist. Integration ist nicht nur eine lokale Herausforderung, sondern spiegelt auch größere gesellschaftliche Prozesse wider, die von Theoretikern wie A. El Mafaalani in seinem Buch über das „Integrationsparadox“ thematisiert werden. Diese Erkenntnisse unterstreichen, weshalb es entscheidend ist, die Stimmen der Migranten in politischen Gremien zu stärken, um deren Belange wirksam zu adressieren. Das Fehlen von einem Migrationsbeirat über einen langen Zeitraum zeigt, wie wichtig die Teilnahme und Vertretung verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen ist, um eine inklusive und gerecht gestaltete Politik zu gewährleisten, wie auch in der umfassenden Analyse von Kersting dargelegt wird.
Die neue Vorsitzende Ecker-Henn äußerte sich optimistisch, dass die gewählten Mitglieder einen positiven Einfluss auf die Integrationspolitik haben werden. Ihr Engagement könnte dazu beitragen, dass die Bedürfnisse der Menschen mit Migrationshintergrund besser verstanden und berücksichtigt werden, während der Beirat als beratendes Organ im Stadtrat aktiv werden kann. Dennoch bleibt abzuwarten, ob der Beirat in der kommenden Legislaturperiode eine stärkere Beteiligung der Bürger und die dringend benötigten Diskussionen über Integration und Diversität anstoßen kann.