Im Kampf gegen die Gefahren des Klimawandels sind nicht nur Menschen betroffen, sondern auch die Wildtiere in Schleswig-Holstein stehen unter Druck. Die Anpassung wärmeliebender Parasiten begünstigt die Verbreitung von Krankheiten unter Rothirschen. Ein Beispiel ist ein stark abgemagerter Rothirsch, der im Bereich Parchim in Mecklenburg-Vorpommern erlegt wurde. Laut der Aussage von Julia Blau, Sprecherin des Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern, war die Entsorgung des erlegten Tieres notwendig, da der Zustand des Hirsches auf ernsthafte gesundheitliche Probleme schließen lässt. Frank Zabel, Wildbiologe beim Landesjagdverband Schleswig-Holstein, erklärt, dass die Verstärkung der Hirschlausfliegenpopulation durch die milden Winter ein großes Problem darstellt. Diese Insekten verursachen die Hirschlaus-Dermatitis, eine schmerzhafte Hautkrankheit, die in Kombination mit anderen Parasiten die Gesundheit der Tiere stark beeinträchtigen kann.
Von Hamburg bis zur Segeberger Heide
Ein anderer Rothirsch hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, indem er laut GPS-Tracking innerhalb von nur zwei Nächten 32 Kilometer vom Hamburger Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook in die Segeberger Heide wanderte. Diese Wanderung ist entscheidend für den genetischen Austausch der Rothirschpopulation, die in Schleswig-Holstein unter Inzucht leidet. Marcus Meißner von der Stiftung Naturschutz betont die Bedeutung solcher Strecken für die Einbringung neuer Gene, die für die Gesundheit der Tierpopulation wichtig sind.
Während diese Wanderung für den Fortpflanzungserfolg des Hirsches entscheidend ist, zeigt die Situation in der Wildtierwelt, wie eng der Klimawandel mit der Ausbreitung von Parasiten verbunden ist. Laut dem Milbenforscher Tobias Pfingstl kann eine milde Temperaturparasiten helfen, sich schneller auszubreiten und neue Lebensräume zu finden. Dies führt zu einer verstärkten Bedrohung für Wildtiere, die unter den Folgen der Wärme und den damit einhergehenden Krankheiten leiden.
Diese Entwicklungen wurden detailliert von ln-online.de und ndr.de berichtet.