Der geplante Głębokowodny Terminal Kontenerowy in Świnoujście, der sich auf der Insel Wolin, rund sieben Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, befinden soll, sorgt für hitzige Diskussionen. Rund 100 Einwohner von Usedom nahmen an einem Bürgerforum in Heringsdorf teil, um sich über die Auswirkungen des Projektes zu informieren. Offizielle Vertreter der Hafenbehörden von Szczecin und Świnoujście sowie ein Mitglied des Konsortiums, das für den Terminal zuständig ist, standen den Fragen der besorgten Anwohner entgegen, wie Ostsee-Zeitung berichtet.
Die Errichtung des Containerterminals ist in zwei Phasen geplant. Geplant ist ein 1300 Meter langer Ladehub, ein 800 Meter Durchmesser umfassender Wendekreis und ein 2030 Meter langer Schutzdamm. In der Anfangsphase sollen jährlich etwa 240 Schiffe den neuen Hafen anlaufen, was einem Anstieg des Verkehrs um ca. vier Prozent entspricht. Es wird erwartet, dass die endgültige Kapazität im optimalen Zustand bei bis zu zwei Millionen Containern pro Jahr liegen könnte, wie Jarosław Siergiej, Präsident der Hafenbehörde, informierte. Dennoch gibt es gewichtige Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen, da der Bau im sensiblen Gebiet der Natura 2000 stattfinden soll, ein Schutzgebiet der Europäischen Union, wie von der Umweltorganisation BUND und der Euroabgeordneten Hannah Neumann angesprochen wurde.
Rechtsstreit um Umweltauswirkungen
Die deutsche Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern hat bereits rechtliche Schritte gegen die geplante Umweltverträglichkeitsprüfung eingeleitet. Kritiker befürchten, dass der Bau des Terminals erhebliche Schäden für die Umwelt mit sich bringen könnte, einschließlich der Vernichtung geschützter Lebensräume. Es wird nicht nur die Wirtschaftlichkeit des Projekts in Frage gestellt, sondern auch die Ernsthaftigkeit der Umweltuntersuchungen, die als unzureichend eingestuft werden. Der parlamentarische Staatssekretär Heiko Miraß verteidigte die Pläne und berichtete, dass die Überprüfung der Möglichkeiten im Wesentlichen positiv ausgefallen sei, was eine starke öffentliche Debatte ins Rollen brachte, während die Entscheidung über das Projekt ansteht, wie Wikipedia anmerkt.